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Kastration beim Hund - Infos zum Eingriff und zur Wirkung auf den Hund

Was in einer Tierarztpraxis längst zum Routineeingriff gehört, ist bei Hundehaltern ein häufig sehr kontrovers diskutiertes Thema: Die Kastration beim Hund. Diese Operation wird heutzutage sowohl bei der Hündin als auch beim Rüden angewandt und ist sehr facettenreich: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Welche Vorbereitungen sind zu treffen? Was sind die Erwartungen an die Kastration?

Mit unserem Ratgeber möchten wir Ihnen einen Überblick verschaffen, was genau bei einer Kastration geschieht und wie sich dieser Eingriff auf Wohlergehen und Verhalten Ihres vierbeinigen Freundes auswirken kann. Wir zeigen dabei sowohl Vor- als auch Nachteile einer Kastration beim Hund auf und werfen abschließend einen Blick auf mögliche Alternativen zum Chirurgen.

Mit Sicherheit gut informiert und versichert: Erfahren Sie in unserem Ratgeber-Bereich spannende und hilfreiche Details rund um das Zusammenleben mit Tieren. Passend dazu können Sie bei uns auch eine Hundekrankenversicherung abschließen, damit Ihre tierischen Begleiter medizinisch gut abgesichert sind. Möchten Sie mehr dazu erfahren? Lassen Sie sich gerne persönlich von uns beraten !

Die Kastration beim Hund - Was genau bedeutet "kastrieren"?

Der Begriff Kastration steht beim Hund typischerweise für einen chirurgischen Eingriff, bei dem die Fortpflanzungsorgane des Tieres operativ entfernt werden. Bei der Hündin umfasst die Operation die Entfernung von Eierstöcken, Eileiter und Gebärmutter, beim Rüden werden die Hoden entfernt. Das Resultat ist die dauerhafte und irreversible Unfruchtbarkeit des Tieres - ein weitreichender Effekt und ein wichtiger Grund, warum Hundehalter sich eine Kastration des Tieres gut überlegen sollten.

Während der Operation befindet sich der Hund unter Vollnarkose, um den Vierbeiner vor Schmerzen zu bewahren. Dennoch kann eine Vollnarkose in Kombination mit einem solchen Eingriff eine erhebliche Belastung für den Organismus des Tieres darstellen. Soll eine Hündin kastriert werden, muss der Tierarzt zudem deutlich mehr Aufwand betreiben, wodurch sich sowohl die Kosten als auch die potenziellen Risiken des Eingriffs erhöhen.

Wichtig: Um eine Kastration beim Hund vorzunehmen, ist in jedem Fall eine eingehende tierärztliche Untersuchung notwendig. Der finale Entschluss zur Entfernung der Hoden/Eierstöcke ist eine Einzelfallentscheidung - die Kastration eines Hundes ist gemäß § 6 Tierschutzgesetz nur dann erlaubt, wenn dieser Eingriff wichtig zur weiteren Haltung des Tieres oder medizinisch notwendig ist. Einen solchen Eingriff sollten Hundehalter auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.

Der Ablauf einer Kastration im Überblick

Wie eine Kastration beim Hund im Detail abläuft, hängt vor allem vom Geschlecht des Tieres ab. Die Eingriffe sind wie folgt angelegt:

Kastration eines Rüden

  • Vorbereitung
    Nach der Begutachtung und Untersuchung des Hundes wird der Hund am Tag der Operation vor Ort betäubt. Sobald die Wirkung der Vollnarkose eingesetzt hat, wird der Intimbereich des Rüden rasiert und sorgfältig desinfiziert.
  • Entfernung
    Oberhalb des Hodensacks wird ein Schnitt gesetzt. Anschließend werden dort die Samenleiter sowie die dort liegenden Gefäße abgebunden. Im nächsten Schritt werden die Hoden entfernt. Die Operation nimmt typischerweise um die 30 Minuten in Anspruch, nach der Kastration bleibt der Hund zur Erholung nach der Narkose zunächst kurz vor Ort.

Kastration einer Hündin

  • Vorbereitung
    Sobald die Operationsfähigkeit der Hündin sichergestellt und das Tier betäubt ist, wird das zu operierende Areal ebenfalls rasiert und desinfiziert. Im Gegensatz zur Kastration beim Rüden muss hier allerdings ein Teil des Bauchraumes geöffnet werden, um an die Geschlechtsorgane der Hündin zu gelangen.
  • Entfernung
    Ist die Bauchdecke geöffnet, kann der Tierarzt die Eierstöcke fachgerecht abbinden und entfernen ("Ovariektomie" (OE)). Unter gewissen Umständen kann es bei diesem Eingriff auch erforderlich sein, die Gebärmutter ebenfalls zu entfernen ("Ovariohysterektomie" (OHE)). Anschließend werden alle Schnitte vernäht und die Hündin kann sich bis zum Aufwachen aus der Narkose erholen.

Hier wird klar: Die Kastration einer Hündin ist ebenfalls möglich, sie ist jedoch mit einem größeren Aufwand als beim Rüden verbunden und dauert damit in der Regel nicht nur länger, sondern ist meist auch eine ganze Ecke teurer. Sobald die Tiere aus der Narkose erwacht sind, können sie in den meisten Fällen direkt mit nach Hause genommen werden.



Vorsorge und Nachsorge - Das ist rund um die Kastration beim Hund wichtig

Eine Behandlung unter Vollnarkose, ein intensiver körperlicher Eingriff - all das setzt dem Körper Ihres vierbeinigen Gefährten ordentlich zu. Gerade deswegen ist es sinnvoll, einige Tipps und Maßnahmen zu beachten, um sowohl vor als auch insbesondere nach einer Kastration den Hund bestmöglich zu schonen und zu versorgen.

Kastration Vor- und Nachsorge

Vor der Kastration

Um sicherzustellen, dass die Operation Ihres Hundes ohne Schwierigkeiten abläuft, sind die folgenden Punkte gute Leitlinien - im Zweifel entscheidet natürlich der Tierarzt vor Ort:

  • Nüchtern zur OP
    Um das Risiko für Komplikationen während des Eingriffs zu minimieren, sollte der Hund zur Kastration vollkommen nüchtern sein. Idealerweise liegt die letzte Fütterung mindestens 12 Stunden zurück.
  • Sicherheit durch Halter
    Wird Ihr Vierbeiner beim Arzt leicht unruhig oder aggressiv, kann es sinnvoll sein, dass Sie ihm während der Betäubung "die Pfote halten". Dies sollten Sie im Vorfeld unbedingt mit dem zuständigen Tierarzt durchsprechen.

Nach der Kastration

Im Anschluss an die Kastration von Rüde oder Hündin ist eine gute Nachsorge enorm wichtig, damit sich der Partner mit der kalten Schnauze gut von diesem Eingriff erholen kann:

  • Wenig Bewegung
    Nach erfolgter Kastration ist es wichtig, dass kein Zug auf die Naht kommt. Ihr Hund muss sich schonen. Spaziergänge sollten Sie kurz und den Hund dabei an der kurzen Leine halten. Auch das Herumtollen oder das Springen ins Auto sollten unterbleiben - mindestens so lange, bis nach ca. zwei Wochen die Fäden gezogen werden.
  • Naht schützen
    Für Ihren Hund ist es ein normaler Reflex, sich die frisch operierte Stelle lecken zu wollen. Zur optimalen Wundheilung gilt es jedoch, das zu vermeiden. Rüden wird dafür in der Regel eine Halskrause angelegt, eine Hündin trägt ein "Shirt" bzw. eine "Hose", durch die das Lecken der entsprechenden Körperstellen unmöglich wird.
  • Wunde kontrollieren
    Im Anschluss an die Kastration beim Hund muss die Wunde durchgehend kontrolliert werden - dies gilt besonders für die ersten 2-3 Tage nach dem Eingriff. Sollten Sie feststellen, dass die Wunde sich rötet, Schwellungen auftreten, Nähte fehlen oder es gar zu Blutungen kommt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Schutz für Ihren Hund

Ob bei der Operation oder bei der Nachsorge - mit unserer Hunde-Krankenversicherung können Sie Kosten rund um die Behandlung zuverlässig absichern. Über die Krankenversicherung sind allgemeine Kostenstellen im Rahmen der Vorsorge abgedeckt - sollte eine Kastration medizinisch notwendig sein, werden diese anfallenden Kosten durch unsere OP-Versicherung übernommen. Wählen Sie den Tierarzt Ihres Vertrauens und verlassen Sie sich darauf, dass Ihr Tier immer in guten Händen ist.

Vorteile einer Kastration beim Hund

Eine Kastration ist ein bedeutsamer, unumkehrbarer Eingriff, der gut überlegt sein will - in einigen Fällen ist der Weg zum Tierarzt jedoch eine der besten Optionen, um etwa bestimmten Krankheiten wirksam vorzubeugen. Die wichtigsten Vorteile des Eingriffs haben wir hier zusammengefasst:

  • Verhinderung der Fortpflanzung
    Mit einer Kastration beim Rüden/bei der Hündin ist sichergestellt, dass der Hund sich nicht mehr fortpflanzen kann. Gleichzeitig neigen Rüden weniger zum Streunen, bei der Hündin bleibt außerdem die Läufigkeit zukünftig aus.
  • Prävention gegen Erkrankungen
    Hodenvergrößerungen, Hodenkrebs und andere Erkrankungen bzw. Verletzungen wie Dammbrüche sind nach einer Kastration beim Rüden praktisch ausgeschlossen. Bei einer Hündin kann es anschließend nicht mehr zu Scheinträchtigkeiten oder einer potenziell gefährlichen Gebärmuttervereiterung kommen.
  • Reduktion von hormonellem Stress
    Einzelne Hunde, besonders Rüden, haben mit Hypersexualität/Hyperpotenz zu kämpfen, die sowohl sie selbst als auch Sie als Halter unter Stress setzt. Eine Kastration beim Hund kann gegebenenfalls dazu beitragen, diesen Stress für beide Seiten wesentlich zu reduzieren.

Wichtig: Eine Kastration ist nicht dazu geeignet, als negativ empfundene Verhaltensweisen eines Hundes zu "entfernen". Triebbedingte Verhaltensweisen wie etwa das Markieren des Revieres nehmen zwar in den meisten Fällen ab, aber Fehler, die von Hundehaltern bei der Erziehung oder bei Verhaltensmaßnahmen gemacht wurden, legt ein Hund nach einer Kastration nicht plötzlich ab.

Mögliche Komplikationen / Risiken einer Kastration

Bei der Kastration eines Tieres kann es sowohl während als auch nach der Operation immer zu Komplikationen kommen. Neben Problemen während der Behandlung selbst treten im Nachgang an den Eingriff besonders häufig die folgenden Begleiterscheinungen auf:

  • Hund nimmt (stark) an Gewicht zu (Fettleibigkeit)
  • Das Fell des Hundes verändert sich (Welpenfell)
  • Inkontinenz
  • Ohrentzündungen

Gleichzeitig kann sich durch den radikalen Wandel im Hormonhaushalt auch das Wesen Ihres Hundes verändern. Exakte Prognosen sind hier sehr schwierig: Ihr Hund kann plötzlich sehr träge sein oder auch deutlich aggressiver gegenüber anderen Hunden auftreten. Bei einer zu frühen Kastration ist es ebenfalls möglich, dass der Jung-Hund in seiner "unreifen Phase" dauerhaft feststeckt.

Was kostet eine Kastration beim Hund?

Pauschal lässt sich kaum abschätzen, wie hoch die Kosten für die Kastration eines Hundes ausfallen. Wesentlich für die Kosten des Eingriffs ist vor allem die Gebührenordnung für Tierärzte - abhängig davon, nach welchem Gebührensatz der Tierarzt arbeitet, können die Kosten von knapp 100 EUR bis annähernd 1.000 EUR reichen. Zusätzlich spielen auch folgende Faktoren eine Rolle:

  • Größe des Hundes
  • Gewicht des Hundes
  • Technik für Operation
  • Art der Narkose
  • Gabe von Medikamenten
  • (eventuelle) Komplikationen
  • Aufwand für Nachsorge

Wenn Sie einen Rüden kastrieren wollen, fallen die Kosten zudem im Schnitt etwas niedriger aus als bei einer Hündin. Dies liegt daran, dass die operative Kastration einer Hündin mit einem höheren Aufwand (Aufschneiden der Bauchregion/Entnahme von Eierstöcken und Gebärmutter) verbunden und dementsprechend teurer ist.

Wenn Sie sich beim Thema Hund kastrieren um Kosten keine Sorgen machen möchten, bieten wir Ihnen übrigens unsere Hundeversicherungen an. Mit dieser sind auch die OP-Kosten für Ihren Partner auf vier Pfoten abgedeckt - natürlich nicht nur bei einer notwendigen Kastration, sondern auch bei anderweitigen Eingriffen. So ist Ihr Hund ebenso gut versichert wie Sie selbst.

Kastration beim Hund - Schonende Alternativen zum chirurgischen Eingriff

Wer für seinen vierbeinigen Freund eine sanftere Lösung sucht als eine Kastration, findet einzelne Alternativen zum operativen Schnitt. Diese sind jedoch ebenfalls mit eigenen Besonderheiten und Herausforderungen verbunden:

Chemische Kastration

Eine chemische Kastration beim Hund erfolgt über einen sogenannten Kastrations-Chip. Meist handelt es sich dabei um ein Suprelorin-Implantat. Dieses wird in den Körper des Hundes implantiert, durch die Abgabe eines Wirkstoffes wie Deslorelin wird im Grunde eine Kastration simuliert: Die Libido und Fortpflanzungsfähigkeit des Hundes gehen quasi in den Winterschlaf, solange der Chip wirkt.

Abhängig vom gewählten Kastrationschip hält die Wirkung einer solchen chemischen Kastration beim Hund etwa 6-12 Monate an - ein prima Testlauf, um zu sehen, wie der Hund darauf anspricht und ob eine operative Kastration überhaupt sinnvoll wäre. Dabei ist zu beachten, dass entsprechende Kastrationschips bisher nur bei Rüden eingesetzt werden können - für eine Hündin gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch kein geeignetes, sicheres Produkt auf dem Markt.

Sterilisation

Wenn die Kastration vorrangig dazu dient, die weitere Fortpflanzung des Hundes zu unterbinden, kann sich auch eine Sterilisation anbieten. Hierbei werden bei Ihrer Hündin bzw. Ihrem Hund die Samen- bzw. Eileiter durchtrennt. Dadurch wird eine Befruchtung unmöglich, während der Hormonhaushalt des Tieres unberührt bleibt.

In der Praxis kann es jedoch auch nach einer erfolgreichen Sterilisation passieren, dass die Samenleiter mit der Zeit wieder zusammenwachsen und somit die Fruchtbarkeit des Hundes wiederhergestellt wird. Aus diesem Grund wird diese Behandlungsmethode insgesamt eher selten angewandt. Darüber hinaus kann ein Tierarzt eine Sterilisation auch im Rahmen eines Eingriffes rückgängig machen und so die Zeugungsfähigkeit des Hundes vollständig wiederherstellen.

Absicherung für Ihren Hund

Ob in Ihrem Fall eine Kastration beim Hund erforderlich ist oder Ihr vierbeiniger Wegbegleiter andere medizinische Pflege benötigt, mit unseren vielfältigen Versicherungen für Tiere schützen Sie auch deren Gesundheit umfassend ab. Wählen Sie bei Bedarf einen Tarif mit einer Kostenübernahme bis zu 100 % - somit sichern Sie das dauerhafte Wohl Ihrer Tiere. Gerne beraten wir Sie hierzu persönlich!

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